AKTIVITÄTEN DER IG

Dem Auftrag und Zweck der IG folgend, entstand nach der Gründung der IG, im Jahre 2004, ein umfangreicher Katalog an Aktivitäten und Massnahmen mit dem übergeordneten Ziel die Kulturlandschaft im Unteren Nesseltal der Nachwelt zu erhalten.
Dazu gehören:

  • Die Sicherstellung der ökologische und nachhaltige Bewirtschaftung
  • Forstwirtschaftliche Massnahmen im Bewirtschaftungsgebiet
  • Erarbeitung und Umsetzung des Projektes zur Erhaltung der Kulturlandschaft im Unteren Nesseltal

SICHERSTELLUNG DER BEWIRTSCHAFTUNG

WALDWIRTSCHAFT

LAND- ALPWIRTSCHAFT

Das Unnere Nesseltal mit den ziemlich ausgedehnten Wies- und Weidematten wurde in den letzten Jahrzehnten immer mehr vernachlässigt und schlecht genutzt, so dass sich die Suche nach einer zukunftsorientierten nachhaltigen Bewirtschaftung aufdrängte.
Die Umstellung der Landwirtschaftlichen Nutzflächen als Sömmerungsbetrieb zeichnete sich als ideale Lösung ab. Die Kantonalen Behörden haben dem Vorhaben auf Antrag der IG zugestimmt.
Die IG Unners Nesseltal hat anschliessend mit allen betroffenen Bodenbesitzern einen Pachtvertrag von insgesamt ca. 14 Hektaren LN abgeschlossen und garantiert damit zukünftig eine geordnete Nutzung mit Rindvieh.
Der Sömmerungsbetrieb wird mehrheitlich von der Interessengemeinschaft unter Mithilfe der Viehbesitzer selber geführt. Dazu gehören die anfallenden Arbeiten zur Bodenbearbeitung und Betreuung des Viehs während den Sommermonaten von ca. 20. Mai bis gegen Ende September, je nach Futterwuchs und Klimaverhältnissen. Das Vieh (meistens Mutterkühe) stammt aus Betrieben der Region. Hinzu kommen die Arbeiten vor und nach der Sömmerung insbesondere die Herrichtung des Mattlandes, aber auch die Erstellung und den Abbau der 10 bis 12 Koppelweiden, in denen die Tiere nach ökologischen Gesichtspunkten zukunftsweisend gehalten werden.

Die Wälder im Nesseltal und ihre Bedeutung
Die Wälder im Nesseltal bestehen hauptsächlich aus Fichtenwäldern. Die Lärche ist reichlich vorhanden, daneben finden wir noch vereinzelt die Vogelbeere und die Waldföhre. In den obersten Regionen gehen diese Wälder in Arven-Lärchenwälder über.
Die Standorte werden als mittelfrisch bezeichnet und sind recht wüchsig. Die Wälder erfüllen vor allem Schutzfunktion gegen Lawinen, Hochwasser und Erosion. Hinzu kommen eine wichtige landschaftliche Bedeutung sowie die Erholungsfunktion.

Die Forstwirtschaft und ihre Ziele
Die Forstwirtschaft bezweckt die Erhaltung der Wälder und die Sicherstellung ihrer Pflege zur Wahrung und Verbesserung der Schutzfunktion (Schutzwälder) soweit dies erforderlich ist. Dabei geht es auch um die Steigerung der Ertragsfähigkeit der Wälder und Förderung ihrer Bewirtschaftung im Interesse ihrer Eigentümer.
Im Speziellen aber auch um die Pflege und Erhaltung der Kulturlandschaften. Bekanntlich untersteht auch die Waldwirtschaft den sich aufdrängenden Veränderungen wie sie auch in der Landwirtschaft anstehen. Hinzu kommen die klimatischen Auswirkungen der neusten Zeit, welche ihren Beitrag zum Handlungsbedarf beisteuern. Trotz der anstehenden Veränderungen ist auch hier die Nachhaltigkeit von grösster Bedeutung.

Über Jahrhunderte wurden unsere Voralpen und Hochalpen von den kleinen Familienbetrieben mit ihrer Viehhabe landwirtschaftlich genutzt. Der karge Boden musste die Futterbasis für die Existenz der Selbstversorger-familien hergeben. Der tägliche Kampf ums Überleben prägte die Familien und ihre Arbeiten in der Landwirtschaft. Die Kehrtwende kam mit dem Fortschritt in der Industrie und Gewerbe.
Die Agrarpolitik der Vergangenheit hat diese Veränderungen in der Landwirtschaft zudem gefördert. Hinzu kommt der Rückgang in der Wertschöpfung bei den Landwirtschaftsprodukten. Dies und noch so einiges mehr, haben den Strukturwandel in der Landwirtschaft stark beeinflusst.
Aus den kleinen Familienbetrieben wurden Grossbetriebe für welche in diesen kleinen Strukturen keine Überlebenschancen hatten. Die Folge war die Aufgabe des Nomadenlebens und damit verbunden vielerorts auch die Bewirtschaftung.
Gefragt sind neue Ideen der Bewirtschaftung  und folglich auch der Wertung der Zielsetzung. Eine naturnahe und ökologische Bewirtschaftung dieser Flächen mit dem Ziel, die Land- und Alpwirtschaft zu erhalten und neu zu aktivieren, wie dies von der IG Unners Nesseltal mir ihren Weide-Sömmerungsbetrieb injiziert wurde.